Montag, 22. April 2013

Rezi "Dummer Schnuffi" Adam Stower

Titel: Dummer Schnuffi
Autor: Adam Stower
Verlag: Langenscheidt
ISBN: 978-3-468-21026-6
Preis: 12,99€
Genre: Kinderbuch
Format: Hardcover mit Schutzumschlag (Poster)
Seitenzahl: 32 Seiten
Erscheinungsdatum: 01.01.2013


4,6 von 5 Sternen
*Inhalt:*Die kleine Lily findet in ihrem Garten einen sehr großen Hund, zumindest glaubt sie es sei ein Hund. Eigentlich ist es aber ein Bär und das macht es natürlich nicht gerade einfach, dass Lily ihn gern behalten möchte.

*Wie kam das Buch zu mir*
Dieses Buch bekam ich über Lovelybooks für das Leseabenteuer – eine Leserunde. Ich nehme solche Bücher ja immer gern mit auf Arbeit (stationäre Jugendhilfeeinrichtung), da wir nur sehr wenig Bücher für unsere Knirpse habe.

*Aufmachung/Qualität*
Die Aufmachung ist spitze. Der Schutzumschlag ist gleichzeitig ein großes Poster. Das Buch an sich ist hochwertig verarbeitet und die Illustrationen sind super süß.

*Meinung:*Meinung als Erwachsener/Pädagoge: (3,5/5)
Die Zeichnungen sind sehr schön und niedlich. Jeder Erwachsene wird dahinschmelzen. Inhaltlich bin ich allerdings weniger begeistert gewesen. Die Geschichte ist sehr unrealistisch, was ja grundsätzlich völlig in Ordnung ist für ein Kinderbuch, aber selbst unseren Kindern fiel das auf. Die Zeichnungen waren unterschiedlich groß. Manche zogen sich über eine komplette Seite und auf der freien Seite standen dann ein, zwei Zeilen Text. Platztechnisch hätte man hier deutlich mehr nutzen können. Mein größtes Problem mit dem Buch war vor allem, dass es schwer war die Geschichte an sich vorzulesen, da es nicht nur fließenden Text gab, sondern auch Sprechblasen. Diese waren dann schwierig beim vorlesen einzubauen. Am Ende habe ich dann einfach nur noch erklärt was auf den Bildern war und das gefiel den Kindern am besten. Ein weiterer Punkt, der mich etwas gestört hat, war das Ende. Pädagogisch wertvoll würde ich das nicht nennen, da am Ende einfach ein 'Freund' durch einen anderen ersetzt wird. Da das Buch für 3 Jährige konzipiert sein soll, werde ich das mal so hinnehmen. Alles in allem ist es ein schönes Bilderbuch, dass allerdings besser nur mit fließendem Text oder nur mit Sprechblasen ausgestattet sein sollte. Zum einfachen durchblättern und erklären der Bilder war es aber gut geeignet. Das 3 Jährige die Geschichte tatsächlich verstehen, bezweifle ich.

Meinung eines 2 ¾ jährigen Mädchens: (4,5/5)
Sie verstand kaum etwas von der Geschichte, aber sie schaute sich gern die Bilder an und wurde animiert nachzufragen und nachzusprechen. Die Zeichnungen gefielen ihr sehr gut und sie musste lachen.

Meinung eines 5 jährigen Mädchens: (2/5)
Ihr gefiel die Geschichte nicht so gut. Bei bestimmten Szenen hatte sie Verständnisprobleme und erklärte immer wieder, dass dies oder das doch gar nicht so sein kann. Gerade hier fiel auf, dass es schwierig war den Sprechblasen-Text mit einzubauen. Es kamen mehrfach nachfragen, weil es nicht verständlich war, was gerade vermittelt werden sollte. Richtige Begeisterung kam bei ihr nicht auf, obwohl sie sonst fast jede Geschichte liebt und hundert mal hören möchte.

Meinung eines 6 jährigen Jungen: (5/5)
Hier war schon mehr Begeisterung zu sehen. Er lachte bei den Sprechblasen-Szenen und man merkte deutlich, dass es den Hintergrund verstand. Er äußerte mehrfach (auch an den folgenden Tagen) die Geschichte noch einmal hören zu wollen.

Meinung eines 12 jährigen Mädchens: (5+/5)
So und hier kommt nun die heiße Verfechterin dieses Buches, die mich davon überzeugte dem Buch doch bitte 5 Sterne zu geben. Sie liebte dieses Buch. Sie verstand natürlich die gesamte Geschichte, da sie 12 Jahre alt ist und mochte sogar das Ende, was ich persönlich ja nicht gut fand. „Ist doch witzig“ wurde ich aufgeklärt. Die Zeichnungen fand sie super süß und malte diese sogar nach.

So und nun stehe ich also da und muss hier Sterne vergeben. Bei der Zielgruppe ist das Buch bei meinen Versuchen eher nicht so angekommen oder zumindest nicht so das es was mit der Geschichte zu tun hätte. Das die Zeichnungen wunderschön sind, darüber waren wir uns ja alle einig. Wie oben schon erwähnt, bin ich der Meinung, dass 3 Jährige die Geschichte nicht erfassen können, aber durchaus die Bilder schön finden können und genug gefesselt von ihnen sind, um dem Vorleser zuzuhören. Unsere Kinder sind meist sprachlich etwas entwicklungsverzögert, aber ansonsten altersgerecht entwickelt. Daran sollten die Verständnisprobleme also nicht liegen.
Kurz zuvor hatten wir ja gerade „Die Tuschelmuscheln“ von Christian Noß gelesen und ich muss sagen, dass mir dieses Buch deutlich mehr gefallen hat und auch bei allen Kindern super ankam. Daher hätte ich diesem Buch eigentlich eher 4 Sterne gegeben, aber da unsere 12 Jährige so für das Buch in die Presche gesprungen ist, beuge ich mich ihrem Urteil. Bei der Altersempfehlung wäre ich aber eher vorsichtig. Ich würde es eher ab 4 oder 5 empfehlen.

Zeichnungen 5+/5
päd. Wertvoll 2/5
Geschichte 4/5
Aufbau/Lesefluss 2/5


*Fazit:*
Grundsätzlich ist dies ein schönes Kinderbuch, aber der Textaufbau machte die Vermittlung der Geschichte schwierig. Als pädagogisch wertvoll würde ich das Buch nicht bezeichnen, aber es regt zum Betrachten der Bilder an und zum Nachfragen der Kinder. Eine Interaktion zwischen Kind und Leser wird daher angeregt, was ja auch positiv genutzt werden kann. Ich persönlich hätte dem Buch keine so hohe Wertung gegeben, aber ich habe mich hier der Kindermeinung gebeugt.
Die Zeichnungen sind allerdings eine wahre Augenweide und somit ist das Buch auch etwas für Erwachsene, die Bilderbücher sammeln.

 4,6 von 5 Sternen

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